Paula, Therapiehündin, entwickelt sich und kommt ins KinderPalliativTeam Südhessen
Paula ist ein inzwischen fast 4 ½ jähriger Labrador aus der Arbeitslinie und lebt in der Familie unseres Teamarztes Dr. Joachim Pietz. Der Züchter ist Förster und hat viel Erfahrung mit Hunden und der Aufzucht von Welpen. Die sechs Welpen und die Familie des Züchters wurden schon bald nach der Geburt mehrfach besucht. Vor der Festlegung, welcher Hund Therapiebegleithund werden soll, wurden alle Welpen sorgfältig beobachtet und Welpentests durchgeführt.
Paula kam im Alter von 7,5 Wochen in ihr neues Heim. In den folgenden drei Wochen hatte Dr. Pietz Hundebaby-Urlaub, so dass die Eingewöhnung in das neue Familienleben gut begleitet werden konnte. Unter regelmäßiger fachkundiger Beratung gestaltete die Familie die ersten Lebenswochen von Paula mit einem „Entwicklungsprogramm“.
Dazu zählten auch Besuche in der Stadt, in Geschäften, auf Bahnhöfen, Fahrten mit Auto, Bus und Bahn, was Paula alles gelassen mitmachte. Erste Ausflüge und Urlaube ergänzten Besuche im Büro des KinderPalliativTeams Südhessen, wohin Paula schon als Welpe dann zu den Arbeitstagen bald mitkam. Sie freundete sich rasch mit der Teamsekretärin Anette Krüger an, und blieb bei Fahrten zu Hausbesuchen zunächst oft schlafend im Liegeplatz im Sekretariat bei der von ihr geschätzten Ersatzmutter.
Heute im Einsatz im Kinderpalliativteam: Fahrt zum Hausbesuch; Supervision einer Reanimationsübung
Der Mensch im Team Paula ist Kinder- und Jugendarzt Dr. Pietz – mit Spezialisierung in Neuropädiatrie und Palliativmedizin. Nach drei Jahrzehnten Arbeit in der Kinderklinik Heidelberg arbeitet er jetzt seit 2014 halbtags im KinderPalliativTeam Südhessen.
An der guten Grund-Erziehung waren die Hundeschule Knottenwäldchen in Breckenheim und das Hundezentrum Aschaffenburg maßgeblich beteiligt. Als Welpe durfte Paula in Einzelfällen auch schon mit in die vom KinderPalliativTeam Südhessen betreuten Familien mitkommen. So freute sich zum Beispiel das gesunde Geschwisterkind Antonia riesig über den Besuch durch das Hundekind.
Die Mutter erklärte ihr Einverständnis, dass wir Paula erst einmal im Auto besuchen, ein Stück gemeinsam spazieren gehen. Letztlich landete Paula in der Wohnung. Für alle wurde das ein schönes, emotional bewegendes Erlebnis, auch die Mutter nahm Paula auf den Arm und alle waren von diesem ersten „Einsatz“ des kleinen Hundes begeistert.
Die Aufgaben eines Therapiebegleithunds in der ambulanten Kinderpalliativversorgung (SAPV-KJ)
Ein Therapiebegleithund kann im Team nach innen und bei Besuchen in den emotional belasteten Familien für Kinder und die ganze Familie hilfreich sein. Wichtige Ziele und Handlungsfelder des Einsatzes sind:
- Positive Gefühle wachrufen und eine neue Art von Beziehung anbieten
- Fokus der Aufmerksamkeit verschieben
- Etwas Schönes erleben, schmusen, streicheln, entspannte ruhige Atmosphäre; Kontakt erleben, Kontaktliegen für das Erleben von Wärme, Atmung, basale Stimulation
- Selbstwirksamkeit: das Kind erlebt, dass es etwas bewirken kann, der Hund den Aufforderungen folgt
- Beruhigen und Trost spenden
- Aktivieren, Motivation für Bewegung und Kommunikation
- Symptome lindern durch Entspannung